Die Unterschiede der gängigen Geschlechtsrollenstereotypen zwischen
Männern und Frauen sind nach neueren Forschungen zu etwa 5 bis 10 %
biologisch zu erklären (wobei über das genaue Verhältnis
unter
Wissenschaftlern noch erhebliche Meinungsdifferenzen bestehen), also aufgrund
des „sex.
90 bis 95 % der Unterschiede gehen auf das Konto des „gender, also der sozialen
Variante der Geschlechtsunterschiede.
Unterschiede werden in unserer Kultur konstruiert und betont. Menschen werden
entsprechend der Geschlechtszuordnung in Kategorien eingeteilt (vgl. Mühlen-Achs
1998, S.25). Die jeweilige Einteilung rechtfertigt die Zuweisung unterschiedlicher
Merkmale, die der Herstellung eines Machtgefälles zwischen
Frauen und Männern
dient.
Frauen werden u.a. Eigenschaften wie Sanftmut, Passivität und Emotionalität und
Beziehungsorientiertheit zugewiesen. Männer gelten als aggressiv, rational, aktiv
und unabhängig (vgl. Mühlen- Achs 1998, S.24). Die aus diesen Zuweisungen
resultierenden Betätigungsfelder zeigen deutlich, dass die dem weiblichen Part
zugeordneten Bereiche eher im häuslichen bzw. sozialen Bereich verortet werden
und wenig Ansehen genießen.